Wertschätzung

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„Wertschätzung“ wird in Krisen-Zeiten offenbar wieder modern. Allein die inhaltliche Bedeutung des Begriffs, bleibt nach wie vor im Verborgenen.
„Da müssen Sie wertschätzend sein“.
„Ich bin wertschätzend“.
„Dieses Gespräch braucht Wertschätzung“.
So wird der Begriff eingesetzt, doch kaum jemand weiß tatsächlich, was „Wertschätzung“ eigentlich bedeutet!
„Wertschätzung“ ist keine Strategie, kein Konzept oder ein Trick, und kann auch nicht einfach mal so im Gespräch eingesetzt werden.
Es ist eine „Haltung“. Doch was ist eine Haltung? Wir könnten „Haltung“ mit „Einstellung unseren Mitmenschen gegenüber“ übersetzen. Um eine Haltung einzunehmen, braucht es wenig Bewusstsein, es geschieht automatisch. Um eine Haltung zu verändern, beziehungsweise zu verdeutlichen, müssen wir uns jedoch sehr vielen Dingen über uns und unserer Einstellung Menschen gegenüber bewusst sein.

Dieser Bewusstmachungsprozess geschieht nicht von heute auf morgen. Er ist oft unangenehm, da wir uns auch mit den unpopulären Seiten unserer Persönlichkeit und unserer Sozialisation beschäftigen müssen. Und wir müssen entscheiden, wie viel Raum diese in Zukunft bekommen sollen. In diesem Sinne können wir „Wertschätzung“ nicht an- und ausziehen, wie unsere Kleidung. Wir müssen uns entscheiden, ob wir wertschätzend sein wollen.

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