Veränderung

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Um in unserem Leben Veränderungen zu erzielen, braucht es Aktionen auf zwei Ebenen!

Die eine Ebene betrifft die Beeinflussung des Unbewussten durch Visionen. „Wer Visionen hat, braucht einen Arzt“, ein Zitat, das oft fälschlicherweise dem österreichischen Ex-Bundeskanlzer Franz Vranitzky zugeschrieben wird (tatsächlich stammt es vom deutschen SPD Politiker Helmut Schmidt). Vermutlich verwechselte der ehemalige deutsche Bundeskanzler (1974-1982) Visionen mit Halluzinationen, aber selbst diese bedürfen nicht immer einer ärztlichen Behandlung, das nur so nebenbei.

Wer aber lediglich Visionen hat, braucht niemals einen Arzt. Im Gegenteil – Visionen, also bildhafte Vorstellungen, betreffen häufig unsere Lebensziele. So stellen wir uns vor wie es wäre, das ersehnte Wunschauto zu fahren, oder den anzustrebenden Karriereschritt gemacht zu haben. Wir sehen uns dann im neuen Büro, mit neuen Aufgaben konfrontiert, erfolgreich und angesehen bei den Kollegen, oder wir sehen uns bei der Clubfeier des Tennisvereins, den Turnier-Siegerpokal in Händen Gratulationen entgegen nehmend.

Das alles sind Visionen. Sind sie stark genug, so treiben sie unser Unbewusstes an, um individuelle Ziele zu erreichen – ganz gemäß den Gesetzen der self-fulfilling prophecy. Die einzige Bedingung: Visionen müssen zu unserer Lebenswelt passen und dürfen keinesfalls mit unrealistischen Schwärmereien verwechselt werden. Die Vision etwa, in zwei Jahren mit Viktor Gernot verheiratet zu sein, bringt sie eher als StalkerIn vor Gericht, als vor den Traualtar. Genauso verhält es sich mit der Vorstellung, wie Dagobert Duck im Geldspeicher zu baden. Eher noch werden sie Mitglied der Panzerknackerbande …

Aber Spaß beiseite! Die Herausarbeitung realitätsnaher Visionen ist Arbeit und kann z.B. im Coaching geschehen. So motivieren wir uns quasi nebenbei und werden durch unser Unterbewusstsein angeleitet, entsprechende Handlungen zu setzen. Dies geschieht in einer nicht steuerbaren Geschwindigkeit und oft über undurchschaubare Umwege.

Forschungsergebnisse deutscher Psychologen haben aber kürzlich ein Tabu gebrochen. Sie besagen, dass auch der eigene Wille eine große Rolle in der Veränderungsfrage spielt! Können wir also die Veränderung erzwingen? Jawohl! Das muss nur gut geplant sein! Die berühmten Vorsätze spielen dabei eine wesentliche Rolle. Aber der Reihe nach.

Ein guter Vorsatz ist der Ausgangspunkt. Damit beginnt „volitionale Motivation“. Ein Beispiel: Silvester. Feierlaune. Genug Sekt ist getankt und so mancher sinniert ab 2.30 Uhr über das kommende Jahr. Kilos müssen weg, das Rauchen soll eingestellt werden, der Alkohol reduziert. Im Job will ich endlich mal „Nein“ sagen können, usw. usf.

So weit so gut.
Die vielen guten Vorsätze enden mit einer hohen statistischen Wahrscheinlichkeit im …. Nichts. Bis zum nächsten Silvester. Möglicherweise tu ich jetzt einigen unrecht – manche schaffen es sogar ein paar Wochen regelmäßig joggen zu gehen, oder halten sich eine Zeit lang nahrungstechnisch zurück; gebratene Gänse, Karpfen und die Kekse liegen noch schwer im Magen. Aber spätestens Anfang Februar sind auch diejenigen wieder im alten Muster. Alles beim Alten.

Dabei war der Ansatz gut! Zuerst muss ein Vorsatz da sein, wie die Kilos, die purzeln müssen. Und jetzt kommt der Wille ins Spiel. Die Vorsätze müssen auf die so genannte Handlungsebene gebracht werden – wir müssen etwas tun! Das Geheimnis liegt allerdings in den Schritten. Oft nehmen wir uns zu viele, zu große Schritte auf einmal vor und scheitern dann an der zu großen Aufgabe. Der Trick der volitionalen Motivation liegt darin, kleine, überschaubare Schritte zu tun, und zwar konsequent und mit Kontinuität. Erst danach kann der nächste Schritt erfolgen.

Ein Beispiel: Raucher sollten vorerst nur versuchen, die Packung Zigaretten nicht zu berühren, das ist alles! Klingt banal? Ist es auch, aber vor allem – es ist erfüllbar! Im Gegensatz zu einem plötzlichem Verbot, nie wieder zu rauchen. Der Wille trickst dabei den Geist aus. Wir müssen lediglich unsere Hände kontrollieren, und das schafft jeder! Nach 30 Tagen ist es soweit! Die Veränderung durch Willenskraft ist eingetreten. Eine neue Spur ist gezogen. Zugleich arbeitet nach wie vor die Vision.

Raucher stellen sich bildhaft vor, befreit von ihrer Sucht, unbeschwert, hustenfrei, ohne Kopfweh-Tabletten, gelben Fingern und schlechtem Atem, durchs Leben zu gehen. Und nicht ständig auf der Suche nach der nächsten Raucherenklave zu sein, wie z.B. der Raucherbox am Flughafen, angestarrt von vorbeigehenden Nichtrauchern, wie ein Mensch zweiter Klasse.

Die Kombination also macht’s. Vision und Wille. Gut durchdacht und umgesetzt in erfüllbare Handlungsschritte – dann klappt’s auch mit der Veränderung! Hab’s selbst probiert. Ehrlich!

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